Piwi Rebsorten

Was sind PIWI Weine?

PIWI-Weine sind Weine aus PIlzWIderstandsfähige Rebsorten. Heute wird in der Wissenschaft und Forschung vermehrt von „innovativen Zukunftsrebsorten“ in diesem Zusammenhang gesprochen. Diese Rebsorten weisen eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten auf und ermöglichen eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Daher sind diese robusten oder innovativen Rebsorten eine naheliegende Alternative zum Pflanzenschutz.

 

Warum müssen Reben widerstandsfähig sein?

Im Weinbau werden erhebliche Mengen an Pflanzenschutzmitteln gegen Mehltaupilze (Fungizide) ausgebracht, um einen möglichen Pilzbefall zu unterbinden und die Ernte zu sichern. Laut Analysen des statistischen Amtes der EU (EuroStat) ist der Pflanzenschutzmittel-Einsatz pro Hektar und Jahr im Weinbau mit Abstand der größte im Vergleich zu allen anderen landwirtschaftlichen Produkten, die in der EU produziert werden. PIWI-Reben weisen aber eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten auf und ermöglichen eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und schonen so die Umwelt. Qualitativer Weingenuss wird auf eine neue Art revolutioniert. Verbraucher bekommen so die Möglichkeit neue unentdeckte Pfade zu erkunden. Eine Win-Win-Situation für Winzer und Verbraucher!

 

Wie entstehen PilzWiderstandsfähige Rebsorten?

Die Pilzwiderstandsfähigen Reben sind ursprünglich aus Kreuzungen zwischen Europäerreben und pilzresistenten amerikanischen Arten entstanden. So können die hervorragenden Eigenschaften für hohe Weinqualität der Edelreben mit der Widerstandsfähigkeit aus den amerikanischen Reben kombiniert werden. Durch gezielte Züchtung und Selektion entstehen neue innovative Rebsorten, die es ermöglichen den Weinbau nachhaltiger zu gestalten und die zukünftigen Herausforderungen im Weinberg zu bewältigen. Gentechnische Methoden sind bei den Züchtungstechniken von PilzWiderstandsfähige Rebsorten ausgeschlossen!

 

Woher kommen die „neuen Sorten“?

Seit vielen Jahren bildet die Züchtung neuer pilzwiderstandsfähiger Rebsorten einen Schwerpunkt in der Arbeit des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg. Gentechnische Methoden sind bei den Züchtungstechniken von PilzWiderstandsfähige Rebsorten ausgeschlossen. Das Weinbauinstitut sucht interessierte Betriebe, die sich auf das Experiment einlassen und in ihren Weinbergen solche Reben pflanzen. PIWI International fördert hier den Erfahrungsaustausch zwischen Winzern und Weinfreunden und regt den Dialog über die „neuen Rebsorten“ an. PilzWiderstandsfähige Rebsorten sollen eine Ergänzung zu den traditionellen Sorten wie Weißburgunder und Cabernet Sauvignon darstellen.

Welche PilzWiderstandsfähige Rebsorten gibt es und wie schmeckt PIWI Wein?

Noch ist es ein Geheimtipp in der Weinwelt – doch immer mehr Weinenthusiasten entdecken und begeistern sich für die „Neuen Weine“. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl neuer Sorten, die sehr unterschiedliche Weine mit sehr unterschiedlichem Charakter ergeben. Die Entdeckungsreise ist spannend und voller neuer Geschmackserlebnisse. Wir haben hier eine kleine Übersicht mit Beschreibung und Speiseempfehlung der „neuen Sorten“ für Sie zusammengestellt. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise!

 

NEW TASTE – NEW FEEL – NEW LOVE

 

Hibernal – Rock N‘ Roll Baby!

  • Säuregehalt: hoch
  • Körper: mittel

Der Wein erinnert schon beim Duft an einen eleganten Sauvignon blanc. Im Geschmack zeigt er sich feinfruchtig und aromatisch und wird deshalb häufig mit Riesling verglichen. Werden die Trauben bei mittlerer Reife gelesen und reduktiv im Stahltank ausgebaut, zeigen die Weine eine vegetabile, würzige Aromatik von grünem Gras, Stachelbeere, Artischocke, schwarzer Johannisbeere und rauchigen Aromen. Erreichen die Trauben Vollreife, dominieren eher die sensorischen Leitaromen von reifer Maracuja, Litschi, roter Paprika und würzigen Wiesenkräuter.

Foodpairing: Ideal zu feinen Fisch- und Kürbisgerichten aber ebenso ein treuer Begleiter der asiatischen Küche – Sushi oder Gerichte mit Kokos, Koriander und Zitronengras. Der perfekte Essensbegleiter mit langem Nachhall.

 

Muscaris – Addicted to Love

  • Säuregehalt: hoch
  • Körper: mittel

Muscaris hält, was der Name verspricht. Die Weine zeigen ein intensives Muskataroma, eingebettet in lebhafte Aromen von tropischen Früchten. Die Weine erinnern an Muskateller mit ihrer Muskat- und Zitrusaromatik. Geschmacklich wird die Aromafülle durch einen saftigen Körper mit angenehmer Säure und dezent rauchige Noten ausbalanciert. Ein ganz großer Trinkgenuss, Muscaris macht eindeutig Freude und Lust auf mehr!

Foodpairing: Eloquenter Begleiter von kräftigem Manchego, nicht zu süßen Desserts wie Muskat-Panna-Cotta mit Passionsfrucht sowie asiatische Speisen.

 

Solaris – Kissed by the Sun

  • Säuregehalt: mittel
  • Körper: mittel

Der Name Solaris leitet sich von der Sonne ab, die der Sorte aufgrund ihrer Kraft zu einer frühen Reife und zu einer hohen Zuckerleistung verhilft. Solaris steht für gehaltvolle Weine mit ausgeprägten Fruchtnoten von tropischen Früchten, ergänzt mit Nussaromen und Honig. Gute Exemplare begeistern durch charaktervolle tiefe Frucht, Eleganz und Harmonie, hohe Komplexität, eine gute Struktur und bestens eingebundene Säure.

Foodpairing: Verführerische Topfen-Palatschinken mit Orangenmarmelade und Haselnuss-Topping.

 

Cabernet Cortis – RedHotChiliPepper

  • Säuregehalt: mittel
  • Körper: mittel

Eine Rarität, die durch ihre Kraft, ihre Wärme und ihre charaktervolle Würze überzeugt. Der Wein besitzt deutlichen Cabernet Sauvignon Charakter, jedoch mit weitaus ausgeprägteren Cassisnoten. Leitaromen von vollreifen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, roter Paprika (Feuer!) kombiniert mit würzig reifen und geschmeidigen Tanninen.

Foodpairing: Kräftige Fleisch-Gerichte wie Steak gegrillt in BBQ Marinade, Wildragout, Blauschimmmelkäse

 

 

Ökologisch

  • Weniger Pflanzenschutzmittel
  • Weniger Ressourcen
  • Weniger Energieaufwand und weniger CO²-Emissionen
  • Mehr Umweltschutz + Nachhaltigkeit durch Schonung der Natur
  • bester CO2-Fußabdruck im Weinanbau

Der Weinbau ist in erheblichem Maße von Pflanzenschutzmitteln in Form von Mehltaupilzen (Fungiziden) angewiesen. Ohne den regelmäßigen Einsatz von diesen „Abwehrmitteln“ wäre eine qualitativ hochwertige Weinproduktion nicht möglich. Dies trifft sowohl für den konventionellen als auch auf den ökologischen Weinbau zu.

PIWIs sind die wahren Helden unter den Rebsorten. Sie brauchen diese „Abwehrmitteln“ nicht da sie von Natur aus gegen Pilzkrankheiten robust sind.

Sie sind nachhaltig und umweltfreundlich da sie weniger Pflanzenschutzmittel und Pflanzenpflegeprodukte benötigen um hervorragende Weine mit einem spannenden Aromenvielfalt zu erzeugen. Dadurch wird die Umwelt direkt geschont, weil weniger Pflanzenschutzmittel in die Natur gelangt.

Die indirekten Beiträge zum Umweltschutz von PIWI Rebsorten sind ebenfalls beachtlich. Durch den reduzierten Bedarf an Pflanzenschutzmitteln werden Ressourcen gespart, die andernfalls für die Herstellung der Fungizide verwendet werden müssten. Darüber hinaus werden Energie und CO2-Emmissionen eingespart, die bei der Pflanzenschutzmittelherstellung und der Ausbringung dieser Mittel im Weinberg verbraucht würden. Das Ergebnis sind eine verringerte Maschinen- und Treibstoffaufwand in den Weinbergen, wovon sowohl Winzer als auch umweltbewusste Konsumenten profitieren. Weinbau ohne Chemie und ohne Bodenbelastung, ist kein Traum. Sondern PIWI-Realität!

 

Ökonomisch

  • Geringere Produktionskosten
  • Reduzierung von Energieaufwand und Bodenbelastung
  • Erhöhte Anbausicherheit

Mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten sind Weinproduzenten der Natur eine Nasenlänge voraus. Denn jede Form von Pflanzenschutz ist im Grunde nur ein „Reaktion“ auf die Herausforderungen im Weinberg. Mit PIWIs ist es möglich Natur-Winzer-Konsumenten in ein grünes Gleichgewicht zu bringen.

Einsparungen bei Spritzmitteln, Reduzierung von Traktorfahrten in den Weinbergen und damit einhergehend eine Reduzierung von Energieaufwand und Bodenbelastung. Zusätzlich werden Nützlinge im Weinberg geschont. Die höhere Ertragssicherheit und die reduzierten Pflanzenschutzkosten erzeugen PIWIs einen großen ökonomischen Nutzen. Natur, Winzer und Konsumenten gewinnen.

Hier und Jetzt sind PIWIs die beste Möglichkeit um nachhaltig und zukunftsweisend Weinbau zu betreiben.

 

Zukunftsweisend

  • Zukunftsweisende und nachhaltige Weine
  • Hochwertige Weine mit inspirierender vorzüglicher Aromatik
  • Doppelt „Öko“ (ökologisch+ökonomisch)
  • Win-Win für Natur, Winzer und Konsumenten

Es gibt neue wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass die Kombination aus PilzWiderstandsfähigen Rebsorten und dem Rebenerziehungssystem Minimalschnitt im Spalier den Schlüssel für nachhaltigen, an den Klimawandel angepassten Weinbau darstellt.

Das NoViSys Forschungsprojekt an der Hochschule Heilbronn untersucht seit längerem die nachhaltigen und positiven Auswirkungen von PIWIs in Zusammenhang mit dem Rebenerziehungssystem Minimalschnitt im Spalier. Weiterführende Informationen: http://www.zukunft-weinbau.de

Die globale Klimaerwärmung stellt auch für den Weinbau ein großes Risiko dar und der Winzer wird mit einigen neuen Herausforderungen konfrontiert. Die sogenannten „Aromarebsorten“ wie beispielsweise Sauvignon Blanc, Scheurebe, Gelber Muskateller, Gewürztraminer verlieren aufgrund der starken Klimaveränderung und damit einhergehende Hitze an Säure.

Aufgrund der Zunahme von feucht-warmen Witterungsverhältnissen entsteht ein großer Druck auf die Winzer. Die in den Forschungseinrichtungen auf natürliche Art neu gezüchtete PIWI Rebsorten stellen eine schmackhafte Ergänzung für diese aromatische Rebsorten dar.